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Entdecken Sie die neue umweltfreundliche Cord-Bindung ohne Kobalt und Resorcin
Allnex

Da Stahlbindungen tendenziell nur schlecht auf Gummi haften, werden zur Verbesserung der Reifenfunktion Haftvermittlersysteme eingesetzt. Eine Technologie, die häufig für die Haftung auf Stahlcords verwendet wird, ist eine Kombination aus Resorcin oder Resorcin-Kondensaten als Harz und einem Methylendonor wie etwa HMMM (Hexamethoxymethylmelamin). Beide Harze reagieren während der Mischung der Gummikomposition in situ. Das so entstehende Harznetzwerk verstärkt die mechanischen Eigenschaften des Gummis sowie die Haftung auf Cord und Gummimatrix. Die Verwendung von Kobaltsalzen wiederum sorgt für eine schnellere Vulkanisierung und verbessert den Haftmechanismus, wirkt sich also positiv auf die Alterungseigenschaften aus.

Vom Standpunkt des Umwelt- und/oder Arbeitsschutzes aus gesehen ist die Verwendung solcher Harze und Kobaltsalze allerdings nicht wünschenswert. Die hohen Anforderungen, die an ein neues Material gestellt werden müssen, erschweren den Verzicht auf Resorcin und Kobalt bei der Reifencompoundierung. Bei der Entwicklung eines neuen Haftsystems müssen Aspekte wie die Geschwindigkeit der Vulkanisierung, die mechanischen Eigenschaften, die Haftung auf Stahl und das Alterungsverhalten berücksichtigt werden. Darüber hinaus spielen für die Entwicklung einer Alternative zum bestehenden System auch Faktoren wie Dosierform, Verarbeitbarkeit, Toxikologie, Umweltrisiken und Nachhaltigkeit eine Rolle.

Resorcin und Harze auf Resorcin-Basis können wegen des unangenehmen Geruchs und der Rauchentwicklung nur in Bereichen mit Abluft verwendet werden. Es sind aber bereits resorcinfreie Novolak-Harze wie etwa ALNOVOL PN 760 entwickelt worden, die eine Belastung durch Rauchentwicklung am Arbeitsplatz verringern sowie die Konsistenz und Alterungseigenschaften der Mischung verbessern. Der nächste Schritt zum Abbau von Bedenken im Hinblick auf Umweltschutz und Toxikologie ist der Verzicht auf Resorcin und Kobaltsalze. Diese stehen nach grundlegenden toxikologischen Erkenntnissen unter einem erheblichen Regulierungsdruck. Außerdem ist ihre Verfügbarkeit wegen der steigenden Nachfrage nach Batterien begrenzt.

Es wurde ein neues, stark funktionalisiertes Novolak-Harz entwickelt, das ganz ohne die Verwendung von Kobalt oder Resorcin für eine starke Haftung auf Cords und schnelle Vulkanisierung sorgt. Die neu eingeführte Variante des Novolak ermöglicht das „Einfangen“ von Ionen oder elektronenreichen Oberflächen wie Metallen innerhalb der Novolak-Matrix und damit eine erhöhte Reaktivität und Haftung nach der Alterung.

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